Interne Verlinkung – der unterschätzte Rankingfaktor

Interne Verlinkung – der unterschätzte Rankingfaktor

Externe und interne Verlinkungen spielen in der Suchoptimierung schon lange eine große Rolle im Google-Algorithmus. Dennoch wird deutlich häufiger über externe Links, die sogenannten Backlinks gesprochen, als über die interne Verlinkung. Aber auch interne Links sind ein wichtiger Rankingfaktor und werden häufig vernachlässigt. In diesem Gastbeitrag werden wir uns erkläre ich, was eine interne Verlinkung ist, warum sie wichtig ist und worauf du dabei achten solltest, um deine Website bestmöglich zu optimieren.

Was ist eine interne Verlinkung?

Einfach ausgedrückt handelt es sich bei einem internen Link um einen Querverweis von einer Seite auf eine andere (Unter-)Seite derselben Domain. Wichtig dabei ist, dass jeder, der diesen Link anklickt, auf deiner Domain bleibt und sich lediglich zu einer neuen URL bewegt.

Was sind externe Verlinkungen?

Im Gegensatz dazu stehen die externen Links, auch Backlinks genannt. Diese beschreiben eingehende Verlinkungen von einer anderen Domain auf die eigene. 

Auch die externen Links können wieder unterteilt werden.

Es gibt ausgehende externe Links von meiner Seite. Hier verlinke ich selbst Inhalte zu z.B. externen Quellen. So kann der Nutzer dem Link auf eine andere Seite weg von meiner Domain folgen.

Die schon anfangs beschriebenen Backlinks sind dabei Links/ Verweise von externen Seiten auf die eigenen, also eingehenden Links.

Backlinks spielen eine große Rolle das Google Vertrauen in die eigene Domain aufbaut, wenn man dementsprechend gute Backlinks aufbaut. Steigt nun dieses Vertrauen in die Backlinks und Autorität der Seite, erhöht sich das Vertrauen von Google in die internen Links. In diesem Kontext sind sowohl externe als auch interne Links essenziell, und erst das Zusammenspiel beider Link-Arten führt zu maximalem Erfolg. Externe Links sind entscheidend, um eine Vielzahl von Seiten im Google-Index zu platzieren. Doch es wäre ein Fehler, sich nur auf diese zu fokussieren und die interne Verlinkung zu vernachlässigen. Nur durch eine ausgewogene Strategie, die beide Arten von Links integriert, kann man das volle SEO-Potenzial ausschöpfen.

Kurze Übersicht zu den drei Linkarten die es gibt.

Warum sind interne Verlinkungen relevant für dein SEO?

Durch interne Verlinkungen kannst du deine Sichtbarkeit erheblich verbessern und gleichzeitig den Suchmaschinen deutlich machen, wie deine einzelnen Unterseiten miteinander verknüpft sind, bzw. welche Unterseiten du als relevanter betrachtest.

Suchmaschinen ranken deine Seite grundsätzlich besser, wenn von ihr eine hohe Autorität ausgeht, das heißt viele Backlinks und interne Links auf die Seite verweisen. Da jedoch nicht jede deiner Unterseiten Backlinks erhalten wird, sind die internen Verlinkungen umso wichtiger, um auf sie aufmerksam zu machen. Durch interne Links kann also Linkjuice von einer starken Seite an mehrere schwächere Seiten weitergegeben werden und somit gesteuert werden, welche deiner Seiten mehr Autorität bekommen sollen als andere. 

Vorteile interne Verlinkungen:

  • Freie Bestimmung: Vollständige Kontrolle über Anzahl, Platzierung und Gestaltung der Linktexte.
  • Ankertexte und Link-Titel können von dir selbst bestimmt und gesetzt werden, ohne Risiko von Rankingverlusten durch übermäßige Verwendung von harten Money-Keywords
  • Der Linkjuice der Hauptseite und anderer Unterseiten wird effizienter auf alle übrigen Seiten verteilt.
  • Inhalte werden für Suchmaschinen und Benutzer einfacher auffindbar.
  • Sie erleichtern die Navigation durch die Website für Bots und Nutzer.
  • Die schnelle Absprungrate der Seite wird verringert.
  • Idealerweise verweilen die Nutzer länger auf der Seite.
  • Das Crawlen durch Google-Bots wird vereinfacht.

Was ist Linkjuice?

Linkjuice beschreibt eine Messgröße aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO), die die Wertigkeit und Kraft beschreibt, die ein Link von einer Website an eine andere weitergibt. Diese Linkkraft kommt von externen Links auf eine deiner Seiten, welche dann mit dem Linkjuice an die darunter liegenden Seiten weitergegeben wird.

Grundsätzlich gilt: Je stärker die verlinkende Webseite ist und je weniger Verlinkungen auf dieser Webseite vorhanden sind, desto mehr Linkjuice wird an deine andere Webseite weitergegeben, was sich wiederum positiv auf dein Ranking in Suchmaschinen auswirkt.

Veranschaulichung von Linkjuice durch die Champagnerpyramide

Die Verteilung von Linkjuice kann durch die Verteilung von Champagner in einer Pyramide veranschaulicht werden. Je tiefer die Ebene, desto weniger Linkkraft bleibt erhalten, was durch den Bedarf an mehr Sekt in tiefer liegenden Gläsern der Champagnerpyramide deutlich wird. Eine gut aufgebaute Linkstruktur garantiert daher eine gleichmäßige Verteilung des Linkjuices. Ähnlich muss auch die Champagnerpyramide einem bestimmten Aufbau folgen, um alle Gläser gleichmäßig zu füllen.

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Die Verteilung der Linkkraft erfolgt auf alle verlinkten Unterseiten gleichermaßen. Das heißt, wenn von einer Seite fünf interne Links ausgehen, erhält folglich jede Seite 20 Prozent der Linkkraft.

Worauf solltest du bei internen Verlinkungen achten?

1. Qualität und Quantität

Achte bei internen Verlinkungen stets auf Qualität und Quantität der Links. Je wichtiger dir das Ranking einer bestimmten Seite ist, desto öfter solltest du diese Seite intern und von einer stärkeren Seite verlinken.

Beispiel:

Die Startseite ist aufgrund der Backlinks häufig die stärkste Seite und kann am meisten Linkjuice weitergeben. Wenn dir eine bestimmte Unterseite besonders wichtig ist, solltest du diese spezielle Seite von deiner Startseite aus verlinken.

2. Aussagekräftige und eindeutige Ankertexte

Der Ankertext, der zumeist farblich hervorgehoben ist, dient dazu dem Nutzer mitzuteilen, wohin der Link führt. Der Ankertext, mit dem auf deine Zielseite verlinkt wird, sollte idealerweise das Fokus-Keyword deiner Zielseite beinhalten. Jede Seite sollte dabei einen einzigartigen Ankertext haben, damit die Suchmaschinen erkennen können, worum es auf der verlinkten Seite geht. Du kannst auch gerne Secondary Keywords verwenden.

Wichtig: Vermeide daher die Floskel: „Mehr Informationen dazu findest du hier.“ Mit deiner Zielseite verlinkt auf „hier“.

3. Gezielte und relevante Verlinkung

Je mehr interne Links von einer einzigen Seite ausgehen, desto weniger Linkjuice kommt bei deinen einzelnen Zielseiten an. Lege daher unbedingt einen Fokus bei deiner internen Verlinkung und setze nicht willkürlich Links. Baue dir von Anfang an eine ordentliche Struktur, mit der du Nutzer und den Google-Crawler an die Stellen deiner Seite führst, die wichtig sind.

Tipp: Achte dabei darauf, wie viel Autorität deine Startseite hat. Je mehr Autorität, desto mehr Zielseiten können verlinkt werden.

4. Der erste Link zählt

Wenn du deine Zielseite mehrmals von deiner Startseite aus verlinkst, zählt Google standardmäßig immer die erste Verlinkung auf deiner Seite. Das bedeutet für dich, dass der Ankertext der ersten Seitenverlinkung immer optimiert und up-to-date sein sollte, damit du gute Rankings erzielen kannst. Lege deinen Fokus daher immer auf die erste Erwähnung/Verlinkung deiner Zielseite!

5. Kein nofollow Attribut

Durch ein nofollow-Attribut signalisierst du Google, dass der Link deiner Zielseite nicht in das Suchmaschinenranking mit einfließen soll und verschwendest somit dein Rankingpotenzial. Setze daher für die internen Links nicht das nofollow-Attribut ein.

6. Links, die geklickt werden, zählen

Je häufiger ein Link geklickt wird, umso besser ist er und wird in den Augen von Google zudem wertvoller. Je wertvoller ein interner Link auf deiner Seite ist, desto mehr Linkjuice gibt der Link an die Zielseite weiter.

7. Sichtbare Gestaltung von Links

Bei der internen Verlinkung sollte für den User deutlich erkennbar sein, dass es sich bei dem Link nicht um einen normalen Text handelt, sondern um einen Verweis auf eine andere Seite.

Folgende Möglichkeiten hast du dabei:

  • Unterstrichen
  • Farblich hervorgehoben
  • Kursiv
  • Fett

8. Interne Links im selben Tab öffnen

Für den User schaffst du eine bessere Usability, wenn du deine internen Links immer im selben Tab öffnen lässt.Er kann somit dem Pfad folgen den du für ihn angelegt hast.

Wie identifiziere ich Seiten mit hohem Potenzial für interne Verlinkungen?

Damit du das Potenzial deiner internen Verlinkungen ermitteln kannst, sind verschiedene Kennzahlen, wie der Anteil an Links und Klicks notwendig.

Der Anteil an Links setzt sich aus den internen Verlinkungen der URL und der Summe aller internen Verlinkungen wie folgt zusammen:

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Der Anteil an Klicks wiederum wird mit folgender Formel ermittelt:

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Die Anzahl der internen Links lässt sich mit Hilfe von ScreamingFrog herausfinden. Das Programm crawlt dir deine Seiten und listet dir alle internen Verlinkungen auf:

Screenshot Screaming Frog interne Verlinkungen.

Die Anzahl an Klicks wiederum verrät dir die Google Search Console.

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Aus diesen beiden Kennzahlen lässt sich nun das Potenzial deiner Verlinkung ermitteln:

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Welche SEO Tools können dir bei deiner internen Verlinkung helfen?

Tools sind immer nützlich, aber nicht zwingend notwendig. Natürlich kannst du deine internen Verlinkungen auch ohne Tools setzen, doch diese erleichtern die Arbeit ungemein. Mit Tools findest du interne Verlinkungen schneller und erfasst Zusammenhänge besser. Besonders wenn deine Seite größer wird und du viele URLs hast, die potenziell untereinander verlinkt werden können, verlierst du ohne entsprechende Tools schnell den Überblick. Dabei müssen es nicht immer kostenpflichtige Tools sein, wie du sehen wirst.

1)  Screaming Frog

Mit dem Tool kannst du deine Websites crawlen und deine interne Verlinkung grafisch visualisieren. So kannst du dir eine Übersicht verschaffen.

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 2)  Google Search Console

Die Google Search Console erstellt dir einen eigenen Bericht zu deiner internen Verlinkung. Da du die Search Console generell bei deinen SEO-Arbeiten nutzen solltest und sie zudem kostenlos ist, empfiehlt sich ihr Einsatz.

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3)  seobility

Seobility ist ein klassisches Onpage Tool, das dir helfen kann, die interne Verlinkung deiner Website zu optimieren. Es analysiert die Struktur deiner Website und identifiziert Bereiche, in denen die interne Verlinkung verbessert werden könnte.

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Fazit ZU Internen Verlinkungen:

Die Interne Verlinkung erweist sich als ein relevanter Bestandteil einer erfolgreichen SEO-Strategie. Durch die richtige Implementierung kannst du die Nutzerfreundlichkeit deiner Website verbessern, das Verständnis von Suchmaschinen für deine Seite verbessern und letztendlich dein Ranking in den Suchmaschinenergebnissen steigern.

Für weitere Informationen oder Hilfe bei der Optimierung Ihrer internen Verlinkung kannst du gerne unser Team von Online Marketing Expert kontaktieren. Mit unserer umfangreichen Erfahrung können wir dir helfen, das Potenzial deiner Website voll auszuschöpfen.